18.05.2012 | Recruiting - Personalbeschaffung

Studie legt nahe: RPO-Dienstleister sind die besseren Recruiter


Wo arbeiten die besseren Recruiter? In den Unternehmen selbst, bei Dienstleistern wie Personalvermittlungen und –beratungen oder im noch jungen Bereich der RPOs (Recruitment Process Outsourcing)? Dieser Frage ging das Institute for Competitive Recruiting (ICR) Heidelberg in seinem „Recruiter Quality Report" nach und befragte insgesamt über 300 Recruiter aus den vier Tätigkeitsfeldern.

Zur Qualität von Recruiting gehören neben der Erfahrung und der Kenntnis des Unternehmens auch funktionale operative Fähigkeiten sowie Business-relevante Fähigkeiten. Um der Frage nach der Qualität der vier verschiedenen Gruppen empirisch auf den Grund zu gehen, forderte das ICR die Teilnehmer der Untersuchung auf, anhand von neun funktionalen und neun businessrelevanten Skillsets und entsprechenden Indikatoren Ihren persönlichen Status einzuschätzen.

Festangestellte Recruiter schneiden nicht gut ab

Ein Vergleich der Angaben ergab, dass die Recruiter aus dem RPO-Bereich bei den funktionalen Kompetenzen knapp vorne lagen. Auf Platz zwei kamen die Vermittler aus Personalberatungen, gefolgt von denen aus der Personalvermittlung. Festangestellte Recruiter in Unternehmen landeten auf dem letzten Rang. Bei den geschäftsbezogenen Kompetenzen teilten sich Personalvermittler aus dem RPO Bereich und aus Personalberatungen den ersten Platz. Auf Rang drei gelangten die Recruiter aus der Personalvermittlung. Die festangestellten Recruiter bildeten auch hier das Schlusslicht.

Für das Gesamtranking wurden die Ergebnisse bei den funktionalen und geschäftsbezogenen Kompetenzen jeweils zur Hälfte berücksichtigt. Danach gelangten die RPO-Recruiter an die Spitze, gefolgt von RPO Recruitern bei Personalberatungen, Recruitern bei Personalvermittlungen und Inhouse Recruitern.

Bei der Untersuchung einzelner Faktoren stellte sich unter anderem heraus, dass Recruiter aus Personalvermittlung, -Beratung und RPO deutlich proaktiver sind als Inhouse-Personalbeschaffer. Sie pflegen häufiger Kontakt zu passiv suchenden Kandidaten, bauen Kontakte zu diesen auf oder sehen Entwicklungen in der Personalbeschaffung voraus als Inhouse-Recruiter. Die Abstände zu ihnen liegen teilweise zwischen 40 und 50 Prozent.

Schlüsselkompetenz Internet-Recherche

Hinsichtlich der Bewerbersuche ergibt sich, dass Recruiter bei Personalberatungen und im RPO-Bereich die Präferenzen der Zielgruppen besser kennen als die anderen beiden Gruppen. Auch nutzen sie häufiger soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn für die Bewerbersuche und beherrschen sogar fast dreimal so häufig wie die Inhouse Recruiter die Recherche nach schwer zu findenden Bewerbern in Suchmaschinen.

In den Bezug auf den Umgang mit Bewerbern scheinen Kandidaten, so der Quality Report, bei Personalberatern am besten aufgehoben zu sein. RPO-Recruiter nutzen und beherrschen am ehesten von allen Gruppen eine Eignungsdiagnostik, fast doppelt so häufig wie Recruiter in der Personalberatung.

Weitere Informationen im Recruiter Quality Report